Balkone sind ständigen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Die Schadensanalyse darf deshalb nicht an
der Oberfläche enden, sondern muss auch die Konstruktion und Tragfähigkeit umfassen. Alles, was über Bagatellschäden hinaus geht, erfordert sachkundigen Rat und professionelle Tat. Im schlimmsten Fall kann es sogar dazu kommen, dass der Balkon entfernt und durch eine neue Konstruktion ersetzt werden muss. Die ersten Balkone bestanden meist aus schmiedeeisernen Konsolen mit Holzbohlenbelägen und bretterverschaltem oder schmiedeeisernem Geländer.
Später fanden Profilstahlträger Verwendung, die mit Ausfachungen aus Mauerwerk oder Leichtbeton geschlossen und mit Natursteinen oder keramischen Fliesen belegt wurden. Die Umwehrung bestand in der Regel aus Sandstein. Noch jüngeren Datums sind auskragende Betonplatten. Als Beläge kommen ein einfacher Estrich, diverse Beschichtungen oder Fliesen aus keramischen Produkten beziehungsweise Kunststein in Frage, die Brüstungen bestanden aus Beton, Holz, Kunststoff oder Stahl. Einer der Hauptschadensfälle resultiert aus der irrigen Meinung, dass allein der Belag genügend Schutz gegen Feuchtigkeit bietet. Die Folge solcher Unterlassungssünden: eintretende Nässe in die Konstruktion, Rostfraß an Stahleinlagen in der Bodenplatte oder an Teilen des Geländers. Überall, wo Feuchte keine Chance zum Abtrocknen hat, lauert die Gefahr des Korrodierens - ob es sich um einen Geländerstab handelt, der in eine Sandsteinbodenplatte eingelassen ist oder um ein durchfeuchtetes Stahlbetonteil. Nebenfolgen der Feuchte sind Temperaturdehnungen, Frostrisse, Wärmebrücken, Abplatzungen an Beton oder Sandstein, Stockflecken, Pilzbefall und hohl liegende Beläge. Liegt der Balkon auf einem Erker oder ist als Loggia in den Wohnbereich eingeschoben, wiegen Feuchteschäden und verminderte Wärmedämmung doppelt schwer.

Quelle: www.homesolute.com